Die Hirschauer Neckarbrücke wird neu gebaut

30 Okt. von Gunter Neubauer

Die Hirschauer Neckarbrücke wird neu gebaut

Foto: RP TÜ, S. Tillem

Die älteste Brücke Deutschlands steht in Trier – die Römerbrücke, gebaut um 150 n. Chr. Und sie hält bis heute! So viel Glück hatte unsere Neckarbrücke von 1957 leider nicht. Der alte Spannbeton macht schlapp – und das schneller als gedacht.

Die Brücken der Nachkriegszeit waren für deutlich weniger Verkehr und leichtere Fahrzeuge gebaut. Höhere Belastungen, Alterungsprozesse und frühere Materialschwächen wirken nun zusammen – die Bauwerke sind heute stärker beansprucht, als sie konstruktiv je ausgelegt waren.

Allein im Netz der Landes- und Bundesstraßen in Baden-Württemberg ist etwa jede zehnte der rund 7.300 Brücken sanierungsbedürftig. Der Sanierungsbedarf bei kommunalen Brücken dürfte vergleichbar oder sogar höher sein. Das alles kostet – und braucht eine gründliche Planung.

Die letzte Untersuchung ergab: Der Zustand der Neckarbrücke ist weit schlechter als erwartet. Weil Gefahr im Verzug war, musste das Regierungspräsidium schnell reagieren – seit letztem Freitag ist die Brücke für den Schwerverkehr gesperrt und nur noch einspurig mit Ampelregelung befahrbar.

Bei der Info-Veranstaltung am 22. Oktober wurde viel Fachliches und Technisches erklärt – was sicher wichtig ist. Aber viele Themen, die die Menschen in Hirschau am meisten beschäftigen, müssen noch vertieft werden: etwa Busverbindungen, Schulbusse oder Auswirkungen auf den Alltag.

Bis zum geplanten Neubau, der auf 2027 vorgezogen werden soll, ist also noch einiges zu klären. Das Regierungspräsidium freut sich über kreative Ideen und auch der Ortschaftsrat wird sich damit kontinuierlich beschäftigen müssen.

Fest steht: Gerade unsere Läden und Betriebe werden die Einschränkungen zu spüren bekommen. Also: Bitte schon jetzt mehr lokal einkaufen und unterstützen!

Trotz allem – es muss sein, der Ersatzneubau ist notwendig und richtig. Wir können froh sein, dass Hirschau „bald“ eine neue, sichere Brücke bekommt – mit mehr Platz für Rad- und Fußverkehr und einer hoffentlich langen Lebensdauer.

Barbara Göger, Stefanie Hähnlein, Uli Sichau

zuerst veröffentlicht auf hirschau-aktuell.de

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